V o n g e s t e r n b i s h e u t e
Angefangen hat alles, als wir 1983 mit einem selbstverwalteten Verein begonnen haben für Studenten bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Nach einer umfassenden Kernsanierung in Eigenregie, lebten wir damals auf diesem Platz mit über 80 Menschen. Es entwickelte sich bis heute eine Gemeinschaft, die in all den Jahren schon vielen Menschen eine große Bedeutung für Zusammenhalt und Zuhause bot.
Äußere Strukturen änderten sich, wurden weiter entwickelt, doch die Selbstverwaltung blieb. So gründeten wir vor mehr als 15 Jahren eine Genossenschaft, die seit 2019 Eigentümerin des Geländes ist. Die Satzung der Genossenschaft dient dem Erhalt der Gebäude und verbietet einen gewinnorientierten Umgang mit dem Wohnraum. Damit sichern wir günstigen Wohnraum auch für kommende Generationen.
Selbstverständlich brauchen alte Gebäude Zeit und Pflege - von außen, wie von innen. So konnten wir die ruhige Corona-Zeit nutzen, um unseren Gemeinschaftsraum in der Waschkaue umfassend zu renovieren. Ein Kreativ-Raum zum nähen, malen, weben und sonstigen kreativen Aktivitäten entstand. Im Erdgeschoß wird der Raum für unser Foodsharing erweitert. 2022 haben wir uns der „foodsharing“-Organisation angeschlossen und bereits mehrere Tonnen Lebensmittel vor der Vernichtung gerettet. So konnten wir gelegentliches gemeinsames Kochen in der Kaue etablieren.
Mittlerweile gibt es bei uns die 3. Generation und in den letzten Monaten durften wir wieder 2 neue ErdenbürgerInnen in unser Mitte begrüßen. Somit zählt unsere Gemeinschaft zur Zeit 44 Erwachsene, 15 Kinder, 18 Hühner, 4 Ziegen, 2 Katzen und 5 Hunde. Nicht zu vergessen die unzähligen Goldfische in unserem naturnahen Teich und die regelmäßigen Besuche der Enten und Reiher ;-)
In all den Jahren ist hier ein grünes Paradies entstanden und nur noch die alten Kauen erinnern an die alte Zechennutzung und dunklen Kriegsjahre als ehemaliges Zwangsarbeiterlager. Wir sorgen dafür, dass unsere denkmalgeschützten Gebäude mit hohem Aufwand gut erhalten bleiben und haben 2022 am „Tag des offenen Denkmals“ teilgenommen.
Doch wir verharren nicht in der Vergangenheit, sondern entwickeln unsere Zukunft. Die anfänglich ineffektive Zentralheizung ist dezentralisiert worden und mit einer Kraft-/Wärmekopplung bestückt. Solarenergie ist in Planung und im letzten Jahr konnten wir eines unserer 8 Häuser neu dämmen und mit einer Holzfassade versehen.
Ein Pilotprojekt zur Feinstaubfilterung von Holzöfen haben wir erfolgreich mit wissenschaftlicher
Begleitung durchgeführt.
In diesem Jahr werden wir ein Haus mit einem neuen Dach versehen und mehrere Giebelwände erneuern. Unser Miteinander organisieren wir in dem wöchentlich stattfindenden Wohngruppen-rat. Darüber hinaus führen wir z.Zt. eine Zukunftswerkstatt durch, um uns als Gemeinschaft zu stabilisieren und weiter zu entwickeln.
U n s e r e V i s i o n e n
V o n h e u t e b i s m o r g e n
Anlässlich unseres 40. Jubiläums (mehr Infos findest Du hier) wollen wir nun
den nächsten Schritt gehen und unser Projekt fit für eine enkeltaugliche Zukunft
machen. Unsere Köpfe sind voller Ideen, hier einige Stichworte:
- Permakultur soll unsere Selbstversorgung entwickeln
- Wohnen und arbeiten verbinden
- Kunst und Kultur ansiedeln
- in die Solarenergie einsteigen
- Nachbarschafthaus (Repaircafe, Erwachsenenbildung)
Wir sind froh darüber, was wir erreicht haben, aber wir wissen auch, dass wir noch viel zu tun haben, um eine nachhaltige und gerechte Zukunft zu schaffen. Wir laden Dich ein, uns auf diesem Weg zu begleiten und gemeinsam eine bessere Zukunft zu gestalten.
Wenn Du uns kennenlernen möchtest, findest Du hier weitere Informationen.
Wenn Du für den Erhalt der denkmalgeschützten Gebäude spenden möchtest, erfährst du
hier mehr.
Für Deine Unterstützung in unserem Vorhaben, ein zukunftsfähiges “Dorf in der Stadt“ zu kreieren, danken wir schon jetzt.
Herzliche Grüße aus der Gewerkenstraße 12